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Wenn Engel reisen….

„Wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ begrüßte Jens Vater am vergangenen Sonnabendmorgen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Vereinsfahrt nach Bad Frankenhausen. Er strahlte genauso wie die Sonne am blitzblauen Himmel.

Da konnte auch der kalte Nordostwind die gute Laune nicht wegblasen.

Im modernen Reisebus mit einem humorvollen, gut gekleideten Busfahrer ging die Fahrt pünktlich um 8:00 Uhr los.

Jeder Gast fand auf seinem, ihm vorbestimmten Platz im Bus, eine Folie mit Reiseinformationen.

An alles war gedacht. Ein Zeitplan von der Abfahrtszeit über die Frühstückspause, den Besuch der Sehenswürdigkeiten bis hin zum Mittagessen, Kaffeetrinken und die Heimfahrt. Wahlliste: „Wer will Was essen?“ mit vier Gerichten zur Auswahl.

Wo sonst findet man eine so vorbildliche Organisation?

Das allerwichtigste aber waren die Informationen zum Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen und zum Kyffhäuserdenkmal.

So konnte, wer wollte, sich schon im Voraus einlesen in die Geschichte der beiden Ziele.

Gutgelaunt ging es hinaus aus der Stadt, hinein ins grüne Land. Rapsfelder zeigten bereits ihr gelbes Kleid, Weißdorn, Kirsche und Pflaume blühten. Es sah aus, als seien sie mit Schaum bedeckt. Und ehe wir uns versahen, waren wir schon im kleinen Städtchen Bad Frankenhausen. Die Stadt mit dem schiefen Turm (nein, nicht Pisa), der schiefe Kirchturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Kleine eng beieinander stehende Fachwerkhäuser, enge Straßen und Gassen sind charakteristisch. Es wirkte als hätte ein Kind die Würfel seines Baukastens ausgeschüttet und nun liegen sie kreuz und quer auf dem Fussboden.

Hier war die erste Pause. Frühstück. Die Wiese am Parkplatz neben der Therme wurde zum Picknickplatz. Es gab belegte Brötchen vom Feinsten. Schnell zugreifen war notwendig, ehe der Wind sie „verwehte“.

Aber das war ja nur das Vorgeplänkel. Denn das eigentliche Ziel war das Bauernkriegspanorama, geschaffen von Professor Werner Tübke. Es ist wohl eines der spektakulärsten Kunstwerke der Welt. Ein umlaufendes Bild von 14 m Höhe und 123 m Länge zeigt eindrucksvolle Bilder, die zu beschreiben man einen ganzen Katalog füllen könnte.

In der Bildbeschreibung heißt es: „Er (Tüpke) beschränkte sich dabei keineswegs auf eine zeitlich oder räumlich genau bestimmbare Momentaufnahme, geschweige denn die getreue Wiedergabe realer historischer Ereignisse, noch auf die schwerpunktmäßige Betonung einzelner Aspekte….es ist eine Vielzahl allegorischer Anspielungen auf Ereignisse, vor allem aber auf ureigene menschliche Ängste, auf Aberglauben, apokalyptische Vorstellungen…“

Welches Genie muss ein Mensch besitzen, um ein solches Kunstwerk zu schaffen?

Beeindruckend ist ein viel zu schwacher Begriff dafür.

Noch voll von Bewunderung, ging es weiter zum Kyffhäuser. Die vielen Kurven bis hinauf merkte man im Bus gar nicht. Auch hier oben wehte ein bissiger Wind. Doch die Sonne machte es ihm schwer.

Dieses Denkmal hat etwas imposantes. Begegnet man hier oben in luftiger Höhe gleich zwei Kaisern. Da war es Wilhelm I., der nach seinem Tod, zwischen 1892 und 1896, ein Denkmal errichtet bekam. Immerhin 18 m hoch im Naturpark Kyffhäuser.

Und dann schläft hier oben, tief unter der Erde der Kaiser Barbarossa, Friedrich I, dessen roter Bart eingewachsen ist und der auf seine Zeit wartet, wieder auf die Erde zu kommen und zu regieren. Eine wohlbekannte Sage. 1122 wurde er geboren. Weil er Mailand zerstören lies, bekam er den Namen Barbarossa (Barbar). Er war ständig unterwegs und auf seinem Weg nach Jerusalem ertrank er beim baden am 10.6.1190 in einem Fluss. Sein Leichnam wurde nie gefunden, deshalb glaubten die Menschen, er sitze im Berg.

Das erzählte unserer Gruppe der humorige Herr Kolbe. Aber es gab noch mehr zu erfahren. Nämlich, dass es hier seltene Tierarten wie den Zwerggrashüpfer und die Kleine Hufeisennase gibt. Dass im Nationalen Geopark versteinerte 315 Millionen Jahre alte Bäume gefunden wurden und dass es seit 300 Jahren den Kupferbergbau gab.

Noch ein Blick von oben über das Land der „Goldenen Aue“ bis hinüber zum Brocken, und schon hieß es: „Heimfahrt“.

Gut gelaunt erreichten wir Mölkau.

Ein herzliches Dankeschön den Organisatoren, dem Busfahrer (Klaus?) und besonders Jens Vater mit der Vorfreude auf die nächste Busfahrt nach Mühlhausen.

Barbara Beekmann

 

In unserer Bildergalerie können Sie sich ein paar Eindrücke unserer Ausfahrt anschauen.

 

Hier können Sie sich ein Gruppenbild mit hoher Auflösung herunterladen (jeweils ca. 4MB): Hochformat / Querformat

   
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