Während der Leipziger Buchmesse 2024 „Leipzig liest“ fand auch eine Veranstaltung im Ratssaal des ehemaligen Gemeindeamtes Mölkau statt. Die Autorin Frau Wiete Lenk las aus ihrem Debütroman
„Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee“
Auch wenn der Titel etwas sperrig und schwer zu interpretieren daherkommt, der Inhalt des Buches zieht einen unweigerlich in seinen Bann. Die Autorin erzählt in ihrem Generationenroman die Geschichte einer Familie aus einem kleinen Ort an der Grenze zu Böhmen. Zum einen begegnet man der 8-jährigen Enkelin, die nach dem Tod ihres „besten Großvaters auf der ganzen Welt“ vielfältige Erinnerungen heraufbeschwört. Ihre Fragen stellt sind kindlich-naiv, mit dem Tod kann sie nichts anfangen und so lässt sie ihren Opa ab und zu im Geiste durch das Haus „spuken“ und liebenswerte Dialoge mit ihm erinnern. Eine tiefe Herzlichkeit zu dem ungewöhnlichen Großelternpaar Ohme Hanna Jo und Opa Anselm ist spürbar. Hanna Jo stammt aus einer alten Fabrikantenfamilie, Opa aus ärmsten Verhältnissen mit einem sehr feinen Gespür für Dinge, die unrecht sind. Fabrikantentochter und Sozi geben reichlich Stoff für Gegensätzlichkeiten, aber auf eine sehr liebenswerte Art und in vortrefflicher Sprache. So werden heitere und tragische Momente des Zeitgeschehens vom Ersten Weltkrieg an bis nach der Wende eingeflochten und mit den Einzelschicksalen verknüpft, z. B. Aufstieg und Verfall der Fabrikantenfamilie in vielen Einzelheiten, Opas „dritte“ Hand, Vater-Sohn-Unstimmigkeiten und immer wieder der verbindende Schnee …
Gern zum ausleihen, rät das Team der Bibliothek Mölkau.